• Frage: Ich habe mich schon immer für die Wissenschaft interessiert. Genauer für die Astrophysik, denn ich möchte sehr gerne wissen wie alles funktioniert. Der Fakt, dass es so viele ungelöste Fragen gibt, löst etwas in mir aus. Leider sind die Naturwissenschaftlichen Fächer nicht meine Stärke. Sollte man so einen beruflichen Weg trotzdem gehen ?

    Frage gestellt days22kay am 16 Jun 2023.
    • Foto: Melanie Andresen

      Melanie Andresen Beantwortet am 16 Jun 2023:


      Das ist nicht leicht zu beantworten, da ticken wir alle unterschiedlich und ich kenne dich ja gar nicht. Grundsätzlich würde ich sagen, wenn man sich für eine Sache begeistert, lohnt es sich, das auch zu verfolgen. Wenn man sich wirklich für etwas interessiert, bringt man oft auch die Energie auf, sich durch Sachen durchzubeißen, die man schwierig findet. Und je mehr man darüber lernt, desto einfacher wird es mit der Zeit. Nur dass das heute nicht deine Stärke ist, heißt ja nicht, dass das so bleiben muss!

    • Foto: Karsten Weber

      Karsten Weber Beantwortet am 17 Jun 2023:


      Mit der notwendigen Vorsicht, da ich Dich nicht kenne und es daher etwas vermessen ist, persönliche Ratschläge zu geben, hier meine Antwort bzw. zwei Teile einer Antwort:

      1. Talent wird weit überschätzt als Voraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere: Man kann viel durch Fleiß und Entschiedenheit kompensieren. Es ist wichtig, für Astrophysik eine Menge Mathematik, Physik und auch Informatik zu können, aber diese Menge kann man durch Fleiß und Entschiedenheit erlernen, man muss kein Talent dafür haben. Das ist der schwierigere Weg, aber man kann ihn schaffen.

      2. Je nachdem, wie alt Du bist und wie weit die Frage nach dem richtigen Studienfach noch vor Dir liegt, ist Geduld angesagt. Ich war in der Schule ziemlich faul. Manche Dinge konnte ich trotzdem gut, aber meine Noten waren nicht sonderlich gut — zumindest hätten sie wesentlich besser sein können, wenn ich meine Hausaufgaben immer gemacht hätte. Ich habe außerdem mein erstes Studium abgebrochen (die Gründe sind etwas kompliziert, aber fehlendes Durchhaltevermögen gehört dazu). Als ich dann eine berufliche Ausbildung gemacht und einige Jahre in der Industrie gearbeitet hatte, hat etwas Klick gemacht: Ich habe noch einmal studiert (in Rekordgeschwindigkeit), sehr schnell promoviert und Schritt für Schritt eine wissenschaftliche Karriere durchlaufen. Heute bin ich ein Arbeitstier (fast schon zu extrem). Erfahrung verändert uns.

    • Foto: Maximilian Eder

      Maximilian Eder Beantwortet am 19 Jun 2023:


      Es gibt viele Möglichkeiten, in einem naturwissenschaftlichen Bereich zu arbeiten. Allerdings sind in der Astrophysik Kenntnisse über Mathematik, Physik und Informatik unbedingt notwendig. Entsprechend ausgelegt ist auch das Studium.

      Nur wenn man sich wirklich für diese Bereiche interessiert, dann kann dieser berufliche Weg auch funktionieren.

    • Foto: Theresa Eimer

      Theresa Eimer Beantwortet am 19 Jun 2023:


      Hier gibt es schon viele gute Tipps, was ich aber noch hinzufügen würde: Forschung als Beruf ist extrem schlecht planbar. Gerade an der Uni funktioniert der Stellenmarkt nicht wie in der freien Wirtschaft, nach der Promotion gibt in den meisten Fällen einen begrenzten Zeitraum um eine Professur zu finden, das ist aber nicht für alle möglich.

      Allerdings gibt es Forschung auch außerhalb des Unisystems, auch wenn da nicht immer Forschung drauf steht. Ich würde also empfehlen sich gerade während eines Studium breit umzuschauen, viel auszuprobieren, sowohl bei der Studien/Themenwahl (soweit das geht) als auch bei Zukunftsplänen. Es kann gut sein, dass am Ende Astrophysik und Forschung genau das richtige sind, aber offen für Alternativen zu sein, ist denke ich sehr wichtig.

      Ich bin z.B. von der Biochemie zur KI gewechselt und mache Forschung obwohl das nie der Plan war, aber für mich passt das einfach. So oder so viel Erfolg!

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