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Frage gestellt dear22wye am 13 Jun 2023.
Frage: Inwieweit können KI-Kunstwerke eine emotionale und ästhetische Tiefe erreichen, die mit menschlichen Werken vergleichbar ist?
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Karsten Weber Beantwortet am 13 Jun 2023:
Insofern, dass wir Menschen dies zulassen. Die emotionale und ästhetische Tiefe jedes Werks liegt nicht im Werk, sondern in den betrachtenden Menschen. Wir sind berührt von Werken, weil wir etwas von den Bedingungen, unter denen dieses Werk entstanden ist, wissen. Das gilt meines Erachtens für jede Form der bildenden Kunst, auch für Fotografie oder Collage. Gerade die letzteren sind aber stark wekrzeugabhängig — trotzdem können sie uns berühren. KI ist (derzeit) ein weiteres Werkzeug. Sollte sich dies einmal ändern, weil wir KI-Systeme als gleichwertig zu Menschen ansehen, stellt sich die Frage nicht mehr.
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Christian Gawron Beantwortet am 13 Jun 2023:
Mithilfe von Dall-E habe ich ein Bild für meine Partnerin „gemalt“, das sie (sie ist Künstlerin) sogar aufgehängt hat. Das Bild hat einen Bezug dazu, wie wir uns kennengelernt haben, und offenbar hat es sie emotional berührt.
Bei vielen Kunstwerken liegt der ästhetische und emotionale Wert in der kreativen Idee, und auch mit KI als „Zauberpinsel“ kann man diese umsetzen.
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Melanie Andresen Beantwortet am 13 Jun 2023:
Letztlich muss das jede Person, die ein Kunstwerk betrachtet, für sich selbst entscheiden. Wahrscheinlich ist es manchen Menschen sehr wichtig, dass hinter dem Kunstwerk eine andere Person mit ihren Gefühlen und Wünschen und ihrer Sicht auf die Welt steht. Aber oft geht es ja auch darum, was das Kunstwerk in mir auslöst. Vielleicht erinnert es mich an etwas, was ich erlebt habe, oder löst irgendwelche Gefühle in mir aus. Das kann auch bei KI-generierten Kunstwerke passieren. Im Moment finden viele Menschen es auch sehr faszinierend, was mithilfe von KI möglich ist. Vielleicht regt es sie dazu an, sich mit der dahinterstehenden Technik zu beschäftigen. Auch das kann die Auseinandersetzung mit solchen Kunstwerken wertvoll machen.
Bei vielen Verfahren ist außerdem der Anteil menschlicher Entscheidungen sehr groß: Jemand hat entschieden, auf welchen Daten eine KI trainiert werden soll, was in diesem Training als gutes oder schlechtes Ergebnis bewertet wird und vieles mehr. Und natürlich hat jemand am Ende eine wenige der generierten Kunstwerke für z.B. eine Ausstellung ausgewählt. Dann ist es gar nicht so leicht zu sagen, welchen Anteil die KI und welchen Anteil der Mensch am Ergebnis hatten. -
Timo Baumann Beantwortet am 13 Jun 2023:
Dazu gibt es zwei mögliche Antworten, die abhängig sind von Ihrer Grundeinstellung zu Kunst:
1. Kunst liegt im Auge der/s Betrachtys. → Was wir aus der Kunst herauslesen liegt also an uns und die Vergleichbarkeit der emotionalen und ästhetischen Tiefe liegt bei den betrachtenden Menschen. Es gab ja auch mal Bilder die von Affen gemalt wurden, die manche Menschen toll fanden. Und es gibt viel menschengemachte Kunst, die andere Menschen für weder emotional noch ästhetisch tiefgehend halten.
2. Kunst hat eine inhärente Aussage die von der Künstlerin beabsichtigt ist. → Aktuelle Modelle zur Generierung (visueller) Kunst können nicht zu ihren Absichten befragt werden. Für mich ist KI-Kunst erst dann interessant, wenn ich mit der generierenden KI über ihre Werke (und den Bezug ihrer Werke zu anderen Werken, zur gesellschaftlichen Situation, etc.) sprechen (oder schreiben oder so) kann. Daran könnte ich selbst messen, ob eine emotionale und ästhetische Tiefe erreicht ist.
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Maximilian Eder Beantwortet am 19 Jun 2023:
Auch von Menschen erstellte Kunst wird nicht immer als ästhetisch bezeichnet. Entsprechend kann eine KI auch Kunstwerke schaffen, die Menschen berühren oder als ästhetisch bezeichnen. Allerdings braucht es dafür noch die richtigen Inputs.
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