• Frage: Gibt es zum Thema AI einen allgemeinen Austausch international oder kann man den Entwicklungsprozess als "Rennen" bezeichnen?

    Frage gestellt maun22huh am 16 Jun 2023.
    • Foto: Karsten Weber

      Karsten Weber Beantwortet am 16 Jun 2023:


      Tatsächlich ist das kein Widerspruch: Es gibt einen extrem intensiven internationalen Austausch — denn davon lebt Wissenschaft — und gleichzeitig ist der Entwicklungsprozess ein Rennen; jede*r möchte die/der Erste sein. Aber auch das gehört zur Wissenschaft, die immer ein Element von Wettbewerb und Konkurrenz enthält.

    • Foto: Stefan Edlich

      Stefan Edlich Beantwortet am 16 Jun 2023:


      Klar gibt es hier immensen Austausch. Es gibt viele Konferenzen dazu (NeurIPS), es gibt viel Publikation von Papers dazu (https://arxiv.org/abs/1706.03762) und einiges mehr.
      Allerdings ist immer wieder die spannende Frage: wer hat wirklich die Ressourcen und das (Wagnis)Kapital, große und schwierige KI Dinge anzugreifen. Es besteht immer die Gefahr, dass sich die Big-Player schneller vom Rest entfernen…einfach weil sie die Kraft dazu haben. Das gilt auch für viele andere Bereiche wie z.B. Quantencomputer, wo Google einfach mal Unsummen an Geld reinpumpt…

    • Foto: Melanie Andresen

      Melanie Andresen Beantwortet am 16 Jun 2023:


      Ich würde sagen, beides! Man muss hier zwischen den Interessen der Wissenschaft und der Wirtschaft unterscheiden. In beiden Fällen will man gerne die erste sein, die z.B. eine neue Möglichkeit zur Verbesserung der Algorithmen entdeckt. Wenn ich als Wissenschaftlerin etwas Neues entdecke, dann möchte ich das möglichst schnell veröffentlichen. Ich möchte, dass alle wissen, dass ich diese tolle Idee hatte, und dass andere Leute sie weiterentwickeln (und dabei natürlich auch immer wieder auf meine Arbeit verweisen). Wenn ich aber für ein bestimmtes Unternehmen arbeite und ich habe diese tolle Idee gehabt, dann möchte das Unternehmen lieber nicht, dass das alle erfahren. Es möchte lieber das einzige Unternehmen sein, dass diese neue Technik kennt und damit ein besonders tolles Produkt erstellen, dass sich dann besser verkauft als die Produkte der Konkurrenz. Zum neusten Modell hinter ChatGPT, GPT-4, hat die Firma OpenAI zum Beispiel ziemlich wenig darüber bekannt gegeben, wie es genau aufgebaut ist. Aus Sicht der Wissenschaft ist das sehr schade und es erschwert es auch, einzuschätzen, inwieweit man dem Modell vertrauen kann und wo man vorsichtig sein sollte.

    • Foto: Maximilian Eder

      Maximilian Eder Beantwortet am 19 Jun 2023:


      Es gibt beides, sowohl den internationalen Austausch als auch den harten Wettbewerb. Ich würde sagen, dass in der Forschung heute sogar eher ein Austausch stattfindet als früher. Gleichzeitig gibt es einen Wettberwerb der Länder (USA und China) sowie der Forschungsinstitute untereinander.

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